Beklaute Frauen - Leonie Schöler
INFORMATIONEN ZUM BUCH
Titel: Beklaute Frauen | Autorin: Leonie Schöler | Genre: Sachbuch (feministisch, historisch) | Verlag: Penguin | Anzahl Seiten: 416 (inkl. Anhang) | Erscheinungsdatum: 28.02.2024 | ISBN: 978-3-328-60323-8 | Preis: 22€ (Hardcover)
KLAPPENTEXT
Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.
MEINE MEINUNG
Schon lange wollte ich ein Buch über die historischen Errungenschaften der Frauen lesen, da man immer mal wieder durch Hörensagen mitbekommt, dass die ein oder andere Sache vielleicht gar nicht dem Mann zuzuschreiben ist, dem sie immer zugeschrieben wurde.
Beklaute Frauen von Leonie Schöler war ein guter Einstieg in dieses Thema und wird auch nicht das letzte bleiben, das ich in diese Richtung lese.
Dieses Buch bezieht sich nicht nur auf konkrete Frauen, sondern vor allem auch auf das gesamte System, das dafür gesorgt hat, dass die Errungenschaften von Frauen aktiv verdrängt wurden und zeigt auf, wie dieses System sich auch heute noch äußert. Die Geschichten verschiedenster Frauen werden hier als Beispiel genommen, um diese strukturierte Unterdrückung zu verdeutlichen.
Viele der Frauen waren mir persönlich noch gar nicht bekannt, was ja das beste Beispiel dafür ist, dass die Verdrängung dieser Frauen aus der Geschichte funktioniert hat. Ich fand es unfassbar interessant, mehr über ihr Leben und Wirken zu erfahren, über die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten und die tragischen Schicksale, die sie teilweise ereilt haben.
Das zeigt einem nochmal so richtig, wie dankbar ich als weibliche MINT-Studentin und Künstlerin sein kann und vor allem: wem ich dafür zu danken habe.
Denn auch wenn aktiv versucht wurde, ihre Errungenschaften auszuradieren oder sie einfach Männern zuzuschreiben: alle diese Frauen und noch viel mehr sind der Grund dafür, wieso wir es heute schon ein ganzes Stück besser haben.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die thematische Vielfalt. Es geht hier nicht nur um wissenschaftliche Errungenschaften, sondern auch um Frauen im Militär, um Künstlerinnen, Autorinnen und Sportlerinnen. In vielen dieser Bereiche habe ich durch dieses Buch auch neues erfahren und war über den ein oder anderen Fakt doch sehr erstaunt, zum Beispiel, woher eigentlich die Geschlechtertrennung im Sport kommt.
Genau aus dem Grund und auch, weil alles hier so interessant und gut ausgearbeitet wurde, würde ich dieses Buch nicht nur grundsätzlich feministischen Personen und Frauen empfehlen, sondern einfach jedem. Es zeigt, wie wichtig die Thematik bis heute noch ist und das viele dieser Probleme auch heute noch bestehen. Es betont die Wichtigkeit von Frauen- & Diversitätsquoten, die technischen Herausforderungen die sich durch männlich-geprägte Algorithmen ergeben und viele weitere Aspekte, die nicht nur der Vergangenheit angehören.
MEINE BEWERTUNG: 5/5⭐
Werbung, Rezensionsexemplar
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