Strafe - Ferdinand von Schirach
INFORMATIONEN ZUM BUCH
Titel: Strafe - Stories | Autor: Ferdinand von Schirach | Genre: Kurzgeschichten | Verlag: btb |
Anzahl Seiten: 224 | Erscheinungsdatum: 11.102021 | ISBN: 978-3-442-77052-6 |
Preis: 11,00€ (Geschenkausgabe)
KLAPPENTEXT
Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind? Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem dritten Erzählungsband "Strafe" zwölf Schicksale.
Wie schon in "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.
Ferdinand von Schirach verurteilt nie.
in ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern.
Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.
MEINE MEINUNG
Ferdinand von Schirach's klare und präzise Sprache gefällt mir wirklich sehr gut und sie passt perfekt zur Art seiner Erzählungen.
Obwohl er neutral und distanziert erzählt, geht einem das Geschriebene unter die Haut und regt zum Nachdenken an.
Gerade durch seine neutrale Person, wird man als Leser noch mehr zwischen die sonst so klaren Fronten von "gut" und "böse" gestellt.
Es ist interessant zu sehen, wie die verschiedenen Fälle in den einzelnen Kurzgeschichten aussehen.
Er fokussiert sich nicht nur auf die Straftaten an sich, sondern auch auf die Justiz (und ihr Versagen) und am wichtigsten, auf das Leben der Personen an sich.
Man begleitet sie über ihre Schicksalsschläge und hat so klar und deutlich ihre Motive und Verzweiflung vor Augen, auch wenn die Taten an sich immer noch verwerflich sind.
Dadurch wird auch klar, wie viel die Justiz eben nicht weiß, da sie diesen Blick in die betroffene Person nicht haben.
Abgesehen von den sehr interessanten Geschichten, die einen zum Nachdenken anregen und seiner wirklich guten Sprache, gibt es ein paar kleinere Kritikpunkte in Richtung Diskriminierung/Rassismus.
Gerade bei jemandem wie Schirach, der wirklich gut im formulieren ist, könnte man Sachen wie "Hautton Kakao" und übertrieben dargestellte, ausgedachte, türkische Nachnamen anders beschreiben.
Genauso wie seine Aussage "chinesisch sprechen", was sehr simpel ist, aber auch schon fast zum Alltagsrassismus gehört, da es viele chinesische Sprachen gibt und in dem Fall meist Mandarin gemeint ist.
MEINE BEWERTUNG: 4/5⭐
Werbung, Rezensionsexemplar
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